ZUNGE REINIGEN - SINNVOLL ODER NICHT?
Wir putzen unsere Zähne, benutzen Zahnseide und spezielle, unterschiedlich große Bürstchen für die Zahnzwischenräume, verwenden Mundspülungen und Mundduschen. Aber was ist eigentlich mit der Zunge?
Hier geben wir Ihnen sozusagen "naheliegende" Argumente, warum die Nachbarin unserer Zähnen ebenfalls in die tägliche Mundhygiene mit einbezogen werden sollte.
Mundgerechte Hygiene für alle Anwender
Zahnbelag und Plaque haben wir schon längst den Kampf angesagt. Nicht nur zuhause rücken wir dieser unangenehmen Begleiterscheinung im Mund zuleibe, auch in der Arztpraxis kann eine Professionelle Zahnreinigung (PZR) im Abstand von drei bis sechs Monaten mithelfen, das Klima im Mund gesund zu halten. Auch die Verwendung einer elektrischen Zahnbürste ist zu empfehlen, da so mit exakt dem richtigen Druck und der richtigen Bewegung geputzt wird.
Die Zunge steht bei unserem Mund im Mittelpunkt
Doch was ist eigentlich bei all der Hygiene mit dem Mittelpunkt unseres Mundes? Unsere Zunge brauchen wir zum Schmecken, alle Speisen und Getränke kommen mit ihr in Berührung und das Küssen ist auch noch ein Faktor, bei dem nicht nur Zuneigungsbeweise, sondern leider auch ganz unsichtbar Bakterien den Besitzer wechseln.
Was kann die Zungenreinigung?
Über Nacht bildet sich meist ein Zungenbelag, der auch Bakterien und Toxine enthält. Trotzdem gibt es bislang noch keinen wissenschaftlichen Nachweis über den Nutzen einer täglichen Zungenreinigung. Klar ist dagegen, dass sie auf keinen Fall schadet, und auch viele positive Effekte von der Hygienempfindung bis zum besseren "Geschmack" werden von den Anwendern berichtet.
Traditionelle Heilkünste schwören auf die Zungenreinigung
In der traditionellen chinesischen Medizin spielt die Diagnostik über die Zunge eine große Rolle, und auch ihre Pflege wird großgeschrieben. Und auch im Ayurveda, der traditionellen indischen Heilkunst, ist die Zungenreinigung längst eine Selbstverständlichkeit und ein wichtiger Bestandteil der täglichen Mundhygiene. Zungenreiniger aus Kupfer reinigen schonend und trotzdem gründlich.
Nicht zu unterschätzen: Mundgeruch liegt meistens auf der Zunge
Ein besonderer Aspekt ist der Mundgeruch: Fast immer liegen die Ursachen im Mundraum und nicht im Rachen, weswegen das lange Zeit empfohlene Gurgeln längst nicht ausreicht, um es einzudämmen oder zu verhindern. Viele Menschen haben sogar einen schlechten Atem, ohne es zu selbst zu merken: Eigene Gerüche nimmt die menschliche Nase nach einer Weile nicht mehr merklich wahr. Und auch der Magen ist nur in wenigen Fällen schuld an schlechtem Atem aus dem Mundraum, obwohl dem Organ oft Schlimmeres unterstellt wird. Zahnärzte machen oft so genannter flüchtige Schwefelverbindungen aus absterbenden Schleimhautzellen und Bakterien verantwortlich.
Schonende mechanische Reinigung
Bei Mundgeruch ist es demnach sinnvoll, die Zunge mechanisch mitzureinigen. Spezielle Spülungen und Zungenreiniger sind für die sanfte mechanische Reinigung zu empfehlen. Trotzdem ist eine vorherige Beratung beim Zahnarzt immer ratsam, weil für den Mundgeruch verantwortliche Schwefelverbindungen auch in kariös betroffenen Bereichen, in Wunden und Wundtaschen bei Parodontose-Patienten oder an rauen Rändern von Kronen gefunden werden können.