Am Schreibtisch sitzend verbringen viele von uns mehrere Stunden des Tages: Wie Sie trotzdem Rückenschmerzen und Haltungsfehler vermeiden können, die häufig schmerzhafte und längerfristig negative Auswirkungen auf unseren Haltungsapparat haben, möchten wir heute in unserem Wellness-Tipp genauer unter die Lupe nehmen.
Da sitzt man also vorm Computer und über Akten, manchmal sogar den Telefonhörer zwischen Schulter und Ohr eingeklemmt und schaufelt noch ein Plätzchen für den Notizblock frei, auf dem man beim Telefonieren mitschreibt. Und das in einigen Berufen rund 40 Stunden pro Woche. Ein Prozedere mit Folgen für unsere Wirbelsäule: Spätestens abends bemerken wir oft Schmerzen im Nacken und an den Schultern sowie im unteren Rücken. Und dennoch machen wir die gleichen Haltungsfehler wieder und wieder. Doch was hilft, dieses Muster zu durchbrechen?
WIE MAN SICH HINSETZT
Zuerst kommt es auf den Stuhl an. Die Wahl des richtigen Modells ist wichtiger, als man vielleicht annehmen möchte: Es liegt nicht in der Natur des Menschen, starr in der ein und selben Sitzposition den Tag zu verbringen. Ein ergonomischer Schreibtischstuhl kann individuell Abhilfe schaffen. Er sollte stützen, so dass man nicht mit einem "Buckel" in die vermeintliche Schonhaltung geht. Armlehnen können, müssen aber nicht vorhanden sein. Hier kann der Fachhandel beraten, da jeder Mensch seine eigenen Anforderungen an das wichtigste Sitzmöbel des Alltags hat.
HAND DRAUF!
Auch die Hände und Unterarme können von Schmerzen betroffen sein, wenn wieder ein langer Bürotag sich dem Ende zuneigt. Bei herkömmlichen Computermäusen liegt die Hand oft sehr starr auf. Einige Mäuse stehen "hochkant" in der Anwendung und die Klickfunktion wird seitlich mit dem Daumen aktiviert. Das ist nach einer Eingewöhnungsphase sehr schonend für das Handgelenk. Natürlich sind ergonomische Mäuse auch in Varianten für Linkshänder im Fachhandel erhältlich. Nutzt man trotzdem weiter die "normale" Maus, kann eine Handgelenks(gel)auflage Abhilfe schaffen, um dem so genannten Mausarm vorzubeugen. Ob dies bei bereits vorhandenen Beschwerden an Hand und Arm allerdings tatsächlich ausreichend ist, sollte immer auch mit dem Orthopäden oder Betriebsarzt besprochen werden.
AKTIVES SITZEN
Für den Abstand zum Bildschirm empfehlen Experten einen Abstand zwischen 50 und 80 Zentimetern. Bei den Beinen sollte ein rechter Winkel (=90 Grad) zwischen dem Ober- und dem Unterschenkel gebildet werden. Da Sitzbälle ohne Ring wegrollen können, sind sie für die Arbeit über Stunden hinweg als mögliche Gefahrenquelle für Unfälle nicht als dauerhaftes "Sitzmöbel" im Arbeitsalltag zu empfehlen. Eine geeignete Lampe und ein ausreichend hoher Schreibtisch sind ebenfalls wichtige Komponenten im Büro, die man mit einem Experten zusammen vor dem Kauf genauer anschauen sollte. Der Kopf sollte leicht geneigt sein, um locker auf den Bildschirm schauen zu können. Dynamische Unterstützung kann eine anpassungsfähige Rückenlehne bieten, und nicht zuletzt sollte man auch immer wieder aufstehen und ein paar Schritte gehen, auch gerne mit einem schnurlosen Telefon oder Headset beim Sprechen.
Hier gilt auch: Bitte beim Festnetztelefon mit Schnur niemals den Telefonhörer zwischen Schulter und Ohr klemmen, was große Schmerzen und Probleme für den Nacken mit sich bringt und sogar zu Taubheitsgefühlen oder Ohrgeräuschen führen kann. Ab und zu sollte man auch den Rücken durchstrecken, sich hinstellen, die Schultern erst locker hängen und dann kreisen lassen und bei Bedarf auch die Hände zur Lockerung ausschütteln.