Gesundheit beginnt im Bauch: Probiotika

Probiotische Nahrungsmittel sind seit längerem bei Verbrauchern beliebt. Ob als Joghurtdrink, zum Löffeln oder in Kapselform: Die Mikroorganismen mit den vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften finden sich in vielen Lebensmitteln oder separat als Nahrungsergänzungsmittel in den Supermarktregalen, im Internet, in Drogeriemärkten oder in der Apotheke. Doch welchen praktischen Nutzen bringen sie im Alltag, und wer braucht sie verstärkt?


Wir haben uns für Sie im Angebot der Probiotika umgesehen. Der Begriff Probiotikum (Mehrzahl: Probiotika) ist griechisch ("pro bios") und heißt übersetzt etwa „fürs Leben“. Laut der Deutschen Gesellschaft für mukosale Immunologie und Mikrobiom sind Probiotika "definierte lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge in aktiver Form in den Darm gelangen und dadurch positive gesundheitliche Wirkungen erzielen“. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO (World Health Organization) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations) FAO sind Probiotika "lebende Mikroorganismen, die dem Wirt einen gesundheitlichen Vorteil bringen, wenn sie in ausreichender Menge aufgenommen werden“. Sie wirken also nach der Aufnahme erst aus dem menschlichen Darm heraus.

Von dort können die nützlichen Bakterien, wenn sie Magen und Darm ohne Beeinträchtigung passiert haben, laut den Fachleuten aus der Forschung all ihre positiven Eigenschaften entfalten. Sie unterstützen eine gesunde Verdauung und schützen vor vielen Krankheitserregern. Als ihr großer Vorteil gegenüber natürlich vorkommenden Bakterienkulturen aus Milchprodukten zählt, dass sie nach dem Essen oder Trinken die Magen- und Darmsäfte des Menschen überstehen. Stämme von Bifidobakterien (Bifidobacterium) und Laktobazillen (Lactobacillus) kommen auch laut Gastro-Liga, der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung, als am häufigsten verwendete probiotische Kulturen in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln vor.

Die intestinale Mikrobiota, besser bekannt unter dem gebräuchlichen Begriff Darmflora, fasst die Gesamtheit aller Mikroorganismen zusammen, die den Darm von Mensch oder Tier (=Wirt) besiedeln und dabei von entscheidender Bedeutung für den Organismus des Wirts sind. Die probitiotischen Bakterienstämme, die wir zu uns nehmen, helfen im Darm, die Funktion der Darmflora zu unterstützen: Schädliche Bakterien werden an der Ausbreitung gehindert, indem ihnen beispielsweise die Nahrung entzogen wird, und es werden eventuell sogar Abwehrstoffe gegen sie hergestellt.

Wer schon einmal Antibiotika bei einem Infekt einnehmen musste, weiß, dass der Darm darauf oft ziemlich "beleidigt" mit Blähungen und Verdauungsbeschwerden reagiert, da auch immer die "guten" Bakterien mit angegriffen werden. Probiotika können hier zu einer Normalisierung der Funktion und des Wohlbefindens beitragen.

Probiotische Bakterien sind häufig in Joghurtdrinks, Joghurt zum Löffeln, in der Butter, aber auch in Babynahrung enthalten. Im vergangenen Jahrhundert hat die Forschung viele unterschiedliche Bakterienstämme auf ihre Wirkung hin untersucht. Was aber in den Mund des Konsumenten kommen darf, muss natürlich gesundheitlich völlig unbedenklich sein: Wissenschaftliche Studien müssen dies belegen und gleichzeitig auch den (Zusatz-) Nutzen für den Verzehr nachweisen. Probiotische Lebensmittel werden daher auch häufig als "funktionelle Lebensmittel" bezeichnet.

Als Nahrungsergänzungsmittel kann man Probiotika meistens in Kapselform oder als Pulver kaufen und muss sich an die vorgegebene Dosierungsempfehlung halten. Es gibt auch ausgewiesene probiotische Arzneimittel, die dann aber extra als solche auf ihre medizinische Wirkung untersucht und zugelassen sein müssen.

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